Wenn die Dritte Welt nur noch 30 Kilometer entfernt ist

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Die Flutkatastrophe hat uns gezeigt, wie fragil unsere Welt ist: Menschen werden vermisst, verletzt und getötet. In einigen Teilen von Euskirchen, Ahrweiler oder auch Erftstadt gibt es kein Wasser, Elektrizität und auch keine Mobilfunkanbindung mehr.

Einige Verantwortliche schätzen, dass sie es in den betroffenen Gebietet innerhalb von 3-4 Monaten schaffen, die Wasserversorgung wieder herzustellen. Beim Thema Elektrizität sieht das jedoch völlig anders aus. Ob das noch innerhalb dieses Jahres funktionieren wird, weiß niemand. Steht den Menschen also ein Winter ohne Strom bevor?

Man kann gewissermaßen sagen, dass die Dritte Welt plötzlich nur noch 30 Kilometer entfernt ist. Ich meine: Wir sollten schleunigst umdenken! Worum geht es uns als Gesellschaft? Geld oder Menschen? Wollen wir lediglich ein „Marktplatz“ sein, auf dem ungehindert Geschäfte gemacht werden können, oder geht es um das Wohlergehen der Menschen?

Extrem viele Menschen sind in die Unglückgsgebiete gereist und packen mit an, helfen wo sie können. Gleichzeitig hört man von Plünderungen in den abgeschnittenen Gebieten. Der Mensch ist nicht gut und auch nicht schlecht, er ist einfach. Und aus diesem Grund dürfen wir die Menschen in den betroffenen Gebieten nicht alleinlassen. Es kann nicht sein, dass die Hilfe fast ausschließlich von Privatpersonen, Feuerwehrleuten und Polizisten geleistet wird. Wo ist der Großeinsatz der Bundeswehr? Das THW? Die Bundespolizei? Wer jetzt auf das Grundgesetz und das Verbot eines Bundeswehreinsatzes im Inland verweist, nun… Von Empathie zeugt das nicht.

Die Hilfe muss jetzt und effektiv erfolgen: In jeder Hinsicht: Finanziell, tatkräftig und sozial. Geschieht dies nicht, wird unsere Gesellschaft nicht zusammenbrechen – aber eine Frage sollten wir uns dann aber doch stellen: Wer sind wir eigentlich?

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